Die DKP erinnert an den Matrosen-Aufstand 1918
Am 3. November 1918 begann mit dem Kieler Matrosenaufstand die Novemberrevolution in Deutschland. Das Ereignis wird in der heutigen deutschen Geschichtsschreibung zwar erwähnt, die Beschreibung jedoch auf sozialdemokratische Weise mit bürgerlicher Verblendung vorgenommen. Herr Steinmeier, Bundespräsident und Mitglied der SPD, Experte für Demokratie im bürgerlichen Staat, kann nicht oft genug auf die Weimarer Republik verweisen, die ein Ergebnis der Novemberrevolution war.
Kommunisten sehen den Matrosenaufstand und die Novemberrevolution nicht durch opportunistische Brillengläser getrübt. Der deutsche Imperialismus war mit seiner Eroberungspolitik gescheitert. Die herrschende Klasse der Kapitalisten war nicht mehr in der Lage, ihre Macht in Form der junkerlich-bourgeoisen Monarchie zu erhalten. Die Not in Deutschland nahm ein erschreckendes Ausmaß an. Die Arbeiterklasse formierte sich zu einer “Kampffront” gegen das deutsche Herrschaftssystem.
Agitationsmaterial der Spartakusgruppe, die der USPD angehörte und von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg angeführt wurde, war unter den Matrosen der deutschen Hochseeflotte bereits in Umlauf. Schon im August 1917 kam es im Kriegshafen Wilhelmshaven zu Meutereien der Matrosen. Insgesamt waren 5000 Matrosen und Heizer am Aufstand beteiligt. Zu dieser Zeit waren die Generäle noch in der Lage, solche Aufstände niederzuschlagen. Zwei ihrer Führer, die Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbis, wurden zum Tode verurteilt und erschossen.
Ein Jahr später kam es erneut auf den Schiffen der kaiserlichen Kriegsflotte in Wilhelmshaven zu Aufständen. Die Matrosen und Heizer weigerten sich, den Krieg auf See fortzusetzen. Wieder peitschten die Generäle den Aufstand nieder.
Auf die Nachricht von den Wilhelmshavener Ereignissen erhoben sich jedoch am 3. November 1918 die Matrosen und Arbeiter in Kiel. Dieser bewaffnete Aufstand führte am 4.11.1918 zum Sieg der revolutionären Kräfte, die in Kiel einen Arbeiter- und Soldatenrat bildeten. Damit begann die deutsche Novemberrevolution 1918/19.
Den aufständischen Matrosen von Kiel ist im Ratsdienergarten in Kiel ein Denkmal gesetzt. Eine Skulptur erinnert an die Helden vom 3. November 1918, geschaffen von dem Bildhauer Hans-Jürgen Breuste. Er hat die Skulptur “Wik” genannt und hat sich durch das Schauspiel “Feuer aus den Kesseln” zu dieser Arbeit inspirieren lassen. Und damit ist wieder auf die Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbis hingewiesen, denn im genannten Schauspiel geht es um diese beiden Matrosen.
Übrigens, um den Faden vom Beginn der Novemberrevolution zur Gegenwart zu behalten, in Rostock Markgrafenheide, da wo die deutsche Marine einen von ihren vier Marinestützpunkten unterhält, ist jeweils eine Straße nach den am 5. September 1917 ermordeten Matrosen benannt.
Ob die heute im Dienst stehenden Matrosen in Rostock das wissen? Und in welcher Tradition stehen die heutigen Matrosen, in der Tradition von Max Reichpietsch und Albin Köbis oder in der ihrer Mörder?