Der Fall der „Mauer“ – eine friedliche Revolution?
Der 9. November ist ein Tag, an dem die Bourgeoisie und ihr Gefolge, die so genannten Eliten, ihre politischen Weisheiten mit Freude durch Presse, Rundfunk, Fernsehen verbreiten lassen. Den Bürgern wird verkündet, was die Welt zusammenhält und wer sie bewegt. Damit ihre Freude niemals getrübt wird, holen sie zu gegebenen Anlässen ihre alten Losungen hervor:
Es lebe die friedliche Revolution,
Freiheit statt Sozialismus,
DDR – Unrechtsstaat und SED-Diktatur.
Friedliche Revolution?
Die Bourgeoisie liebt den Krieg, nicht aber die Revolution, schon gar nicht eine friedliche Revolution. Als die Oktoberrevolution in Russland siegte, fielen 14 Staaten in das Land ein, mit im Bunde die USA und Deutschland. Als am 9. November 1918 die Arbeiter- und Soldatenräte in Deutschland siegten, hatte Herr Ebert, Sozialdemokrat und selbsternannter Führer der Revolution, eiligst mit der obersten Heeresleitung des Kaisers Geheimverhandlungen aufgenommen zwecks Niederschlagung der Aufständischen.
Die Gewalt gehörte zur Planung der Konterrevolution!
Die DDR ist mit dem Mauerfall niedergerungen worden. Die heutigen sozialdemokratischen Nachkommen von Ebert, Scheidemann und Noske halten uns mit einem Grinsen ihre Losungen entgegen: Es lebe die friedliche Revolution. Was so friedlich klingt, ist aber nichts anderes als die geistige Unterdrückung.
Nachdem die DDR einverleibt wurde, muss sie auch geistig endgültig gemeuchelt werden. Darin besteht der eigentliche Sinn der Losung, denn die Bourgeoisie und ihre Elitenarmee fürchten schon jetzt jede künftige proletarische Revolution.
Die DDR war der erste sozialistische Staat auf deutschem Boden. Sie entstand auf den Trümmern des Zweiten Weltkrieges. Sie hatte in ihrer 40-jährigen Existenz mehr zu Wege gebracht, als das bürgerliche Deutschland je schaffen wird.
In der DDR war die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beseitigt. Es gab das Recht auf Arbeit und es galt das Prinzip: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Außerdem, die Obdachlosigkeit war aus dem Land verbannt, es gab keine Bodenspekulation und keinen Mietwucher. Die Bildung war für alle Kinder gleich und das Gesundheitswesen war auf die Gesunderhaltung der Bürger gerichtet.
Ja, es gab nicht ganzjährig Bananen und das Eine oder Andere für den täglichen Bedarf wurde auch mal knapp.
Die DDR hatte aber auch keine Kolonien und jeder Erfolg in der Wirtschaft musste in nicht geringem Maße gegen den Widerstand des anderen Teils Deutschlands errungen werden.
Die DDR hat vor 35 Jahren aufgehört zu existieren. Ein Hauptgrund für ihren Niedergang war die Selbstzerstörung der SED, die sich von der wissenschaftlichen Theorie des Marxismus-Leninismus entfernte. Die Verbindung zu den Massen, die die eigentliche Kraft jeder Revolution darstellt, ging verloren. Schließlich wurden die gleichen Fehler begangen, die schon 1918 zur Niederlage der Revolution führten.
Die deutschen Eliten brüllen von den Rednerbühnen: Unrechtsstaat DDR, SED-Diktatur!
Wir antworten: Ja, Diktatur des Proletariats, sie wird euch wegfegen, fürchtet euch, der Sozialismus lässt sich nicht aufhalten.
Harald Hertwig