Die Arroganz der bundesdeutschen politischen Elite kennt keine Grenzen. Sie loben sich Prediger der Wahrheit und Vollender von Freiheit und Demokratie zu sein. Mit voller Hingebung verkünden sie, dass ihr einziges Streben ganz im Sinne der „Bürgerinnen und Bürger“, der Wählerinnen und Wähler“ auf Wohlstand, Freiheit und Frieden gerichtet ist.
Der Kapitalismus existiert nun schon rund 250 Jahre. Keines der wirklichen Probleme, die den arbeitenden Menschen betreffen, hat er gelöst: Es gibt Hunger auf der Welt, es herrscht Wohnungsnot, nicht alle Menschen können Lesen und Schreiben lernen, Kriege verbreiten sich ungehemmt über den Erdball.
Die politische Elite in Deutschland wiederholt nun schon 35 Jahre in monotoner Dialogform, was die DDR als sozialistischer Staat für die Menschen alles nicht zu Wege gebracht hat in den 40 Jahren ihrer Existenz. Aber was hat der Kapitalismus in den rund 200 Jahren besser gemacht? Nichts! Die Schere zwischen Arm und Reich im Land klafft weiter auseinander, Vollbeschäftigung wurde nie erreicht, dafür aber ein Heer von Arbeitslosen. Die Wohnungsnot in Deutschland wird immer größer, die Mieten steigen ins Unerträgliche. Und die Kinder unseres Landes werden entsprechend ihrer sozialen Herkunft im gegliederten Schulsystem sortiert, daran hat sich seit dem Kaiserreich nichts geändert.
In diesen Tagen kommt eine neue Botschaft durch die Medien: Der Haushalts- und der Verteidigungsausschuss des Bundestages beschloss am Mittwoch (18.12.2024) den Bau von sechs U-Booten auf den TKMS-Werften. Die entsprechenden Verträge sind von der Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr und vom TKMS-Geschäftsführer unterschrieben. In Wismar wird mit 1500 Arbeitsplätzen gerechnet. Die IG-Metall kann gar nicht schnell genug der Personalaufbau erwarten.
Dass der Kapitalist am Krieg verdient, ist keine Neuigkeit. Er will nur „verdienen“, möglichst viel und vor allem schnell. Die Arbeit aber sollen die Arbeiter machen. Der Kapitalist benötigt eiligst gute, fleißige Arbeiter, die willig U-Boote für den Krieg bauen, dafür vielleicht auch gut bezahlt werden. Bei den Autobauern zum Beispiel in Wolfsburg ist der Arbeiter überflüssig geworden, er wird sozusagen auf die Straße gejagt. In Wismar ist die Situation eine andere. Die Werften werden auf Kriegsproduktion umgestellt. Da plötzlich erinnern sich die Kapitalisten an die Arbeiterklasse. Ohne es zu wollen bestätigen sie, dass sie den Arbeiter brauchen. Sie brauchen ihn, um produzieren zu können, sie brauchen ihn, um Krieg zu führen.
Der Kapitalismus ist seit seiner „Geburt“ auf Raub, Ausbeutung und Vernichtung eingestellt. Die Arbeiterklasse, deren Mitglieder ihre Arbeitskraft an den Kapitalisten verkaufen müssen, um existieren zu können, ist die wichtigste, kompromissloseste Kraft im Kampf gegen den Kapitalismus. Der Krieg ernährt den Kapitalisten, nicht den Arbeiter. Wenn nämlich die U-Boote fertig gebaut sind, müssen sie auch gefahren werden, dass sind wieder Arbeiter, vielleicht sogar dieselben, die das Boot gebaut haben.
Könnte die Arbeiterschaft den Bau der U-Boote verweigern? Ja, wenn sich die Arbeiter als geeinte Klasse ihrer historischen Mission bewusst werden, nämlich den Kapitalismus zu beseitigen, Freundschaft mit allen Länder zu halten und den Frieden bewahren.